Das schnelle Geschäft mit der Mode
- AVS
- 12. Sept. 2016
- 2 Min. Lesezeit

Low Price oder Luxus – Mit Mode lässt sich immer noch richtig Geld verdienen
Der erste Blogger E-Shop ist online! Chiara Ferragni, IT-Girl der Social Media Szene und mit ihrem Portal „The Blonde Salad“ auf Platz 1 der einflussreichsten Blogger weltweit, bietet ihre „selected pieces“ ab sofort auf ihrer Seite zum Bestellen an. Aus mehr als 40 angesagten Brands können ihre an die 5,8 Millionen Follower exklusive Produkte – überwiegend Luxus-Teilchen sowie eine kleine Auswahl Vintage-Modelle – auswählen und direkt kaufen, die dann zeitnah bei ihnen zuhause eintreffen. Top-trendige Modelle, was durch redaktionelle Mode-Shooting-Fotos angesagter Hochglanz- Magazine belegt wird – nicht nur mit Selfies ihrer eigenen alltäglichen Lifestyle-Situationen. Der Blog nicht mehr nur als Inspirations- und Kommunikationsplattform für eine junge Generation trendorientierter Teenies, sondern als digitales Lifestyle-Shop-Konzept mit Fashion, Beauty, Reisen, Musik und Food – ein Geschäftsfeld, das die Mode-Industrie längst erkannt und für sich zu nutzen weiß. Und das jetzt auf die direkte Verlinkung vom Haben-Wollen zum Kaufen setzt.
Das schnelle Geschäft mit der Mode
Seine Zielgruppe kennen oder ihr zumindest schnellstmöglich die „richtigen“ Produkte anbieten zu können, darauf setzt auch Google seit neuestem. Mit der neuen „Shop-the-look“-Ad sollen Smartphone-Nutzer künftig leichter gesuchte Produkte finden. Die Suchmaschine schlägt Looks von bekannten Bloggern und Marken vor, die bei Interesse per Klick gleich auf die entsprechenden Onlineshops verlinken. Landet ein User letztendlich im Online-Shop, verdient Google mit.
Zwischen Kühlregal und Luxusmeile
Für den klassischen Modehandel laufen die Zeiten nicht so gut. Mal stimmte das Wetter nicht, dann machten immer mehr Billiganbieter und nicht zuletzt das boomende Online Geschäft dem stationären Einzelhandel das Leben schwer – und demnächst kann man die gesponserten High-Fashion-Klamotten stylisher Blogger auch noch direkt über deren social media-Kanäle bestellen. Die digitalen Medien haben unsere Kaufgewohnheiten verändert – wie Zalando soeben mit der neuen B&B by Zalando bestätigte. Amazon zieht nach.
Neben den richtigen Produkten zur richtigen Zeit geht es aber auch um den Preis. Die Billiganbieter sorgen selbst bei H&M für weniger Umsatz. Erst kürzlich machte der Discounter Aldi von sich reden, als er die Jette Joop-Designerkollektion in den Wühlkörben zwischen den Lebensmittelregalen zu Schnäppchen-Preisen anbot. Quasi als Mitnahme-Artikel wie Gartenscheren oder Kindersocken. Und jetzt versucht sich auch Mitstreiter Lidl am schnellen Geschäft mit günstigen Kleidern: mit einer Premium-Kollektion seiner Modelinie Esmara: Shirts und Schuhe bis 49 Euro – ab 9. September im Pop Up Store am Neuen Wall in Hamburg – in unmittelbarer Nachbarschaft zu Luxusmode von Jil Sander, Prada und Chanel. Zeitlose Textilien und Trendteile, für einen erschwinglichen Preis. „Es geht um Aufmerksamkeit“, behauptet der Lidl-Einkaufschef für Deutschland, „nicht um das große Geschäft“. Am 19. September soll die Kollektion zudem in die 3200 Filialen in Deutschland und weitere Lidl-Läden in ganz Europa kommen.
Der Konsument ist auf günstige Preise fokussiert – das Billig-Image wollen die Discounter aber dennoch nicht. Auch Aldi verfolgt die Strategie: schickere Ladenkonzepte, Markenprodukte und Designer-Mode.
Dass sich der Markt mit Mode lohnt, beweist die zweite Designkooperation mit Jette Joop für den kommenden Herbst-Winter – Jeans, Pullover und T-Shirts, dazu Schuhe und Handtaschen zwischen 9 und 30 Euro. Bis dahin wird die Designerin allerdings mit dem „Fashiontruck“ von München nach Düsseldorf unterwegs sein, um ausgewählten Aldi-Kundinnen eine Styling-Beratung zu verpassen.
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