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Fashion Revolution Week vom 24.-30.04.17

  • AVS
  • 26. Apr. 2017
  • 2 Min. Lesezeit

Foto: Bryan Berry

Who made my clothes?

Ressourcenverbrauch, ökologische, ethische und soziale Missstände und letztendlich die enorme Umweltbelastung sind die Kosten für Berge von Kleidungsstücken, die oft nur ein paarmal getragen werden und dann meist auf dem Müll landen. Und vor allem: Je billiger sie (produziert) sind, desto mehr davon werden gekauft. Immer mehr, immer schneller, daily fast clothes – immer kürzere Haltbarkeitsdauer. Wenn man heute die Halbwertzeit eines Kleidungsstücks betrachtet, dann ist das Hinterfragen des Systems der Modebranche dringend notwendig: von den Arbeitsbedingungen der Menschen in den Produktionsbetrieben über die Transparenz in der globalen Wertschöpfungs- und Lieferkette – bis hin zum Konsumverhalten der Kunden.

Es ist vier Jahre her, dass in Bangladesh die Textilfabrik Rana Plaza einstürzte. Ein Unglück, bei dem 1138 Menschen ums Leben kamen. Und diesen Tag, den 24. April, hat das Fashion Revolution-Netzwerk zum Stichtag erklärt, sich während einer Woche im Jahr öffentlichkeitswirksam zu engagieren: für faire Arbeitsbedingungen der Menschen, die unsere Kleider herstellen sowie bewussteren Umgang mit unserer Bekleidung – für eine nachhaltigere Zukunft.

# Who made my clothes? – In dieser Woche werden Menschen überall auf der Welt ein Schild hochhalten, auf dem sie die Frage nach der Herkunft ihrer Kleidung stellen – und dabei die Hersteller-Etiketten ihrer Bekleidung sichtbar nach außen tragen.

Das internationale Fashion Revolution-Netzwerk ist in über 90 Ländern aktiv. Die Bewegung wird von Textil-Produzenten, Einzelhändlern und den Konsumenten selbst unterstützt. Auch in Deutschland gibt es während der Aktionswoche zahlreiche Events, Filmvorführungen und Aktionen: In Hamburg wurde beispielsweise ein Pop-Up-Store zwecks Kleidertausch eingerichtet und im Supermarché-Laden in Berlin können Kunden sich mit dem Schild „Who made my clothes?“ fotografieren lassen – als Geschenk erhalten sie einen Beutel mit dem handgedruckten Slogan.

Love Story, 2nd Hand oder Vintage

Mit „the #haulternative“ engagieren sich Prominente und bekannte Social Media Influencer in der Online-Community und präsentieren ihre alt-geliebten oder nachhaltig produzierten Kleidungsstücke und klären über deren Herkunft auf. Bei der Initiative im Netz geht es nicht darum, den Konsum von Kleidungstücken anzuprangern, sondern ein Statement gegen mangelnde Wertschätzung und Wegwerfkultur zu setzen – Bildgeschichten von der Love Story über Broken & Beautiful, Fashion Fix, 2nd Hand oder Vintage bis hin zu Hire and Slow. Auch zahlreiche Designer wie zum Beispiel Vivienne Westwood und Stella McCartney unterstützen die Initiative, die im letzten Jahr über vier Millionen Klicks generierte. http://fashionrevolution.org

Das Überangebot und die Geschwindigkeit im Netz wie auch die Instagram-Ästhetik einer social media geprägten Generation unterstützen kurzlebige Trends und das schnelle ‚Konsumieren’ von Bekleidung, was sich meist nicht nur in Bezug auf die Qualität äußert, sondern auch den „Preisverfall“ unterstützt. Gutes Design in guter Qualität zu fairen Produktions-Konditionen fordert auch die Wertschätzung für ein Produkt, das seinen Preis wert ist. Und den der Kunde dann auch bereit ist zu bezahlen!

Fotos: fashionrevolution.org

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